Saturday, April 30, 2016

Grußbotschaft von Sinan Aydin (Gefangener aus dem TKP/ML Verfahren)


29.04.16

atik.nbgLiebe Genossen,
ich bedanke mich zunächst dafür, dass ihr diese Solidarität ermöglicht und den Text mit uns teilt, den ihr am 1. Mai öffentlich machen möchtet.

Wie ihr bereits wisst, bin ich seit elf Monaten Gefangener des deutschen Staates. Wie ich aus eurem Schreiben entnehmen konnte, arbeitet ihr bereits seit einer Weile an euren Aktivitäten zum 1. Mai. Ich hätte mich gefreut, wenn ihr mich von Beginn dieser Arbeit an informiert hättet. Dann hätte ich meine Ansichten und Kritiken mit euch teilen können. Es sieht danach aus, dass ich (wir) auch nächstes Jahr noch als Gefangene des deutschen Staates hier sein werden. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.
Was die Herrschenden heutzutage am besten können, ist es, die Werte und Tage mit politischem Inhalt zu leeren. Sie versuchen daraus einen Posterhelden oder einen Feiertag im Kalender zu machen.
In einer solchen Phase ist es die Aufgabe aller Unterdrückten, Demokraten und Revolutionäre, sich insbesondere Tage wie den 1. Mai, welche mit dem Blut der Arbeiterklasse wie eine rote Fahne in die Geschichte gerammt wurden, samt ihrer Bedeutung und ihrem Inhalt entsprechend anzunehmen.
Die großen Gewerkschaften des hiesigen Landes, die sich auf der Seite des Systems befinden, versuchen den 1. Mai, der Tag der Einheit und des Kampfes ist, seiner Bedeutung zu berauben und seinen Inhalt in Vergessenheit geraten zu lassen. Deshalb ist es eine menschliche Pflicht, in allen Lebensfeldern und den Menschen in unserem Umfeld die Bedeutung dieses Tages näher zu bringen.
Liebe Genossen, während ich meine Zeilen zu ende bringe, wünsche ich euch in eurem Kampf viel Erfolg und mit roten Empfindungen einen guten 1. Mai.
Verbleibt mit Hoffnung und Widerstand
Revolutionäre Grüße
"Kopf hoch, du bist nicht allein"
Sinan Aydin

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